Verlorengegangenes Repertoire barocker Komponistinnen


Mit fünf Konzerten setzt il Gusto Barocco seine Stuttgarter Reihe 2023 fort.

Das Festivalprogramm wirft dabei einen Blick auf das Schaffen komponierender Frauen in der Barockzeit. Höhepunkt ist die konzertante Aufführung der vermutlich nie aufgeführten Oper „L’Ercole amante“ von Antonia Bembo aus dem Jahre 1707 (26.05.). Weitere Highlights sind ein Kantatenprogramm „Holy Heroines“ mit der Sopranistin Suzanne Jerosme (23.06.), und ein kammermusikalischer Abend mit Werken Johann Sebastian Bachs, an dem Claire Genewein die Partita für Flöte solo eingerahmt in weitere Werke des Thomaskantors präsentiert (12.05.).

Die Oper „L’Ercole amante“, als Highlight der Stuttgarter Reihe 2023 am 26. Mai, erzählt die dramatische Geschichte des Kriegsrückkehrers Herkules und seiner eifersüchtigen Frau Dejanira. Die durch Louis XIV. geförderte Antonia Bembo entwickelt bei der Vertonung des mythischen Stoffes ihre ganz eigene Klangsprache und vereint auf meisterhafte Weise Stilelemente der italienischen Oper mit dem französischen Musiktheater: während die fünf Akte und die Orchesterbesetzung ganz in der Tradition Lullys stehen, verraten die vielen instrumentalen Ritornelli ihre norditalienische Herkunft und deuten auf ihren Lehrer Francesco Cavalli. Mit dieser Aufführung, bei der es sich möglicherweise um die Uraufführung dieser Oper über 300 Jahre nach deren Entstehung handelt, entdeckt Il Gusto Barocco die Komponistin Antonia Bembo und ihr Werk für das 21. Jahrhundert neu.

Eröffnet wird die Stuttgarter Reihe bereits am 12. Mai mit der beliebten Programmreihe il Gusto CONCERTO mit Bachs Instrumentalkonzerten. Wie die Jahre zuvor präsentiert sich auch 2023 ein*e Musiker*in von il Gusto Barocco als musikalische*r Moderator*in mit einem Solowerk Bachs – in diesem Programm Claire Genewein mit Bachs Partita für Flöte solo.

Zum Abschluss der Stuttgarter Reihe präsentiert il Gusto Barocco gemeinsam mit Sopranistin Suzanne Jerosme am 23. Juni Werke der Komponistinnen Camilla de Rossi und Maria Margherita Grimani unter dem Titel „Holy Heroines“. Während im Italien des späten 17. Jhdt. Frauen von musikalischer Teilhabe meist ausgeschlossen waren, waren sie in den Klöstern Wiens hochgeschätzt als Interpretinnen und Komponistinnen. Il Gusto Barrocco hat einige dieser musikalischen Schätze aus Archiven gehoben und stellt sie kontrastiert mit Werken des Zeitgenossen Alessandro Scarlatti, der für die Form des damaligen Oratoriums prägend war.

Nicht fehlen darf auch 2023 die Orgelexkursion, die am 10. Juni zu Orgeln in der Region Rhein-Neckar führt. Wenige Tage zuvor präsentiert Jörg Halubek am 4. Juni im Marmorsaal im Weißenburgpark in Stuttgart ein Programm aus dem „Clavier-Büchlein vor Anna Magdalena Bachin“. Die Vielfalt der Genres, der Komponistinnen und Komponisten und der unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade der im Büchlein gesammelten Kompositionen spiegeln die vielen musikalischen Facetten des Leipziger Alltags von Anna Magdalena wider. Sogar erste Kompositionsskizzen ihrer Kinder sind dort dokumentiert.

 

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