Nicht nur noch nie gespielte Werke können neu sein, auch J. S. Bach ist neu – wenn er gespielt wird wie nie zuvor gehört. Solche aufregenden Hörerlebnisse möchte listening closely kreieren: mit herausragenden Interpretinnen und Interpreten wie der Violinistin Viktoria Mullova, der Sopranistin Katharina Konradi, der Cellistin Valerie Fritz, dem Autor Christoph Ransmayr und jungen Talenten, originellen, handverlesenen Programmen, die vielfältige Bezüge herstellen, auch zu anderen Künsten, und Veranstaltungen an besonderen Orten – musikalisches Slowfood abseits des Mainstream.
2023 startet listening closely am 17. Mai mit Klassik im Originalklang: Die weltbekannte Geigerin Viktoria Mullova spielt gemeinsam mit ihrem Partner Alasdair Beatson am Hammerklavier Beethoven und Bach auf der Barockgeige.
Am 18. und 19. Mai bietet sich jungen heimischen Talenten Gelegenheit, sich zu beweisen: Das Wiener Simply Quartet interpretiert das legendäre Schubert-Streichquintett gemeinsam mit der Tiroler Cellistin Valerie Fritz, die auch am 19. Mai auftritt, gemeinsam mit dem Südtiroler Pianisten Josef Haller, und das erste Auftragswerk von listening closely, ein Cellostück des Tiroler Pianisten und Komponisten Erwan Borek (*1996), zur Uraufführung bringt.
Der 20. Mai steht im Zeichen von Musikvermittlung und Musikvernetzung: Der bekannte österreichische Jazzgitarrist Wolfgang Muthspiel unterrichtet in einer öffentlichen Masterclass an der Musikschule Wattens. Im Abendkonzert im ORF Tirol Studio 3 treffen Muthspiels Eigenkompositionen auf Christoph Ransmayrs Balladen und Gedichte „Unter einem Zuckerhimmel“ und Bildprojektionen von Anselm Kiefer.
Den Abschluss der Konzertreihe bildet das Matineekonzert am 21. Mai mit der deutsch-kirgisischen Sopranistin Katharina Konradi, die gemeinsam mit Ammiel Bushakevitz am Klavier in fünf Sprachen durch das Liedrepertoire des 19. und 20. Jahrhunderts reist – von Schumann und Kúrtag über Weinberg, Rachmaninoff, Fauré bis zu Ginastera und Montsalvatge. Als Orte bespielt werden in Wattens das Business Building Brandgut sowie der ehemalige Gasthof Neuwirt, heute das Kultur- und Gemeinschaftshaus Neuwirt. In Innsbruck gastiert listening closely im ORF Tirol Studio 3.
Es ein Faktum, dass, wenn 1000 Ohren ein Stück im Konzertsaal hören, 500 verschiedene Stücke gehört werden: Denn alle Zuhörenden und auch die Musikerinnen und Musiker nehmen Musik anders auf und wahr: Bedingt durch die individuelle musikalische Sozialisation, die individuelle Vorbildung, das Hörvermögen, durch den Sitzplatz etc. … Die Konzertreihe listening closely wird so gesehen zu einer Expedition, zu einer Forschungsreise in die Kunst des Zuhörens! – Thomas Larcher, künstlerischer Leiter von listening closely
Thomas Larcher ist einer der führenden zeitgenössischen Komponisten klassischer Musik. Seine Auftragswerke entstehen für renommierte Klangkörper wie die Wiener und Berliner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, das New York Philharmonic Orchestra oder The San Francisco Symphony. 2019 wurde er mit dem Großen Österreichischen Staatspreis, dem Österreichischen Kunstpreis für Musik, ausgezeichnet. 2023 ist Larcher, der im September seinen 60. Geburtstag feiert, in der Elbphilharmonie als Composer in Residence mit sechs Konzerten im Saisonprogramm vertreten. Den Abschluss bildet die Uraufführung seines fünften Streichquartetts (15.6.2023, Quatuor Diotima). Im Mai 2023 erscheint sein neues Album „The Living Mountain“ bei ECM Records.