Junge Deutsche Philharmonie: FLÜSSE – HERBSTTOURNEE 2023


Mit ihrem Composer in Residence Matthias Pintscher am Dirigentenpult präsentiert die Junge Deutsche Philharmonie Werke von Pintscher, Mendelssohn und Zemlinsky in Köln (19.09.) und Hamburg (20.09.)

Das Konzertprogramm FLÜSSE markiert den Start einer besonderen Neuheit für die Jungen Deutschen Philharmonie: Das Orchester hat erstmals mit Matthias Pintscher einen Composer in Residence eingeladen, der es die gesamte Saison 2023/24 begleiten wird. Im Herbst wird der ehemalige Musikdirektor des Ensemble intercontemporain zudem in seiner Doppelrolle als Komponist und Dirigent zu erleben sein. „Mit großer Freude sehe ich den Begegnungen mit den Musikerinnen und Musikern der Jungen Deutschen Philharmonie entgegen“, so Pintscher „In unserer gemeinsamen Saison begreife ich mich vor allem als Composer in presence, der das Orchester virtuell und real begleitet. Mir ist wichtig, zu erfahren, was die junge und jüngste Generation von Musikern in Europa bewegt. Ich habe Initiativen dieser Art in Amerika gemacht und bin jetzt gespannt, in meinem Heimatland zu spüren, was heute geschieht. Dieser Dialog ist das, worauf ich mich am meisten freue.“

Pintschers Orchesterwerk Neharot, wird das abwechslungsreiche Programm eröffnen. Er komponierte es unter dem Eindruck der Corona-Pandemie, „während der schlimmsten Zeit der vielen täglichen Todesfälle im Frühjahr 2020“. Neharot bedeutet "Fluss" und leiht der Herbsttour der Jungen Deutschen Philharmonie seinen Titel, aber auch "Tränen". Das Werk ist als Kaddisch für die Opfer der Pandemie gedacht. Doch es erzählt nicht nur von Trauer und Angst, sondern auch von Hoffnung und Licht. Denn "Fluss" bezieht Pintscher auch auf die unterirdischen Flüsse, die sich unter der Kathedrale von Chartres kreuzen, die mehrmals zerstört, aber auch immer wieder aufgebaut wurde.

Ganz anders Felix Mendelssohns Konzert für Violine e-Moll op. 64: Es klingt so licht und zart, dass die gewagten musikalischen Neuerungen, die Mendelssohn darin einführte, fast überhört werden könnten: Der erste Satz beginnt direkt mit dem schwebenden Violinthema, erster und zweiter Satz fließen ineinander über, und auch zwischen den stark kontrastierenden Sätzen 2 und 3 vermittelt die Violine. Wie eine unendliche Melodie fließt das Werk, fortgetragen von der Violine, interpretiert von der jungen, international gefeierten niederländischen Violinistin Nora Wildschut.

In einen ganzen Ozean und bis zum Meeresgrund taucht das Publikum schließlich mit Alexander Zemlinskys Orchesterfantasie Die Seejungfrau. Andersens Märchen von der kleinen Meerjungfrau, die für ihre Liebe zu einem Prinzen alles aufgibt und dann stumm zusehen muss, wie dieser eine andere heiratet, ist wie die Geschichte von Zemlinskys unglücklicher Liebe zu Alma Schindler zu lesen, die mit ihm brach, um Gustav Mahler zu heiraten. Kurz vor Almas Hochzeit begann Zemlinsky mit der Komposition seines Werks. Als er vor den Nationalsozialisten ins amerikanische Exil floh, verblieb ein Teil der Partitur des Werks, an dem Zemlinsky selbst zweifelte, in Wien. Und so wurde Die Seejungfrau lange Zeit vergessen und erst 1984 wiederentdeckt.

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