Zu den weiteren Orchesterhighlights bis zum Jahresende gehören u. a. eine Tournee mit dem Chamber Orchestra of Euope und eine Aufführungsserie mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Thomas Søndergård. Als Kammermusiker wird er im September beim Ascona Festival sein, dessen Künstlerischer Leiter er seit 2012 ist sowie bei der renommierten Schubertiade in Hohenems.
Wie schon auf seinem letzten Album „Nostalghia“ mit Bach und Busoni erweitert Francesco Piemontesi allein durch die Zusammenstellung der Werke tradierte Sichtweisen. Mit „Schoenberg Messiaen Ravel: Orchestral Works“ vereint er drei Werke unterschiedlicher Komponisten, die alle um die Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden. Verbunden werden die Kompositionen, die sich ansonsten durch eine große Bandbreite an Form und Stil auszeichnen, durch ihren Bezug zu Amerika: Maurice Ravel integrierte in sein Klavierkonzert in G-Dur (1932) Elemente nordamerikanischer Jazzmusik. Arnold Schönberg komponierte sein Klavierkonzert (1942) im Exil in Los Angeles, das er sich mit vielen aus Deutschland vertriebenen Geistesgrößen teilte. Und die maßgebliche Inspiration für Olivier Messiaens „Oiseaux exotiques“ lieferten Grammophonaufnahmen vom Gezwitscher amerikanischer Vogelarten. „Schoenberg Messiaen Ravel: Orchestral Works“ entstand in Zusammenarbeit mit dem Orchestre de la Suisse Romande unter Jonathan Nott, die damit ihre Reihe von Einspielungen der Meisterwerke des 20. Jahrhunderts fortsetzen.
Zu den Dingen, die Piemontesi als Künstler auszeichnen, gehören sein musikalisches Einfühlungsvermögen, welches er mit technischer Präzession und Werktreue verbindet. Das Zusammenspiel von Virtuosität und Klangzauber eröffnet weite auditive Räume, in denen Piemontesi sich mit traumwandlerischer Sicherheit bewegt. Weithin bekannt für seine Interpretation von Mozart und dem frühromantischen Repertoire, hat er auch eine enge Affinität zu Komponisten des späten 19. und 20. Jahrhunderts von Brahms, Liszt, Dvořák, Ravel, Debussy zu Bartók und darüber hinaus. Über einen seiner großen Lehrer und Mentoren, Alfred Brendel, sagt Piemontesi, dass dieser ihn gelehrt habe, „das Detail der Dinge zu lieben“.