Il Gusto Barocco und Jörg Halubek setzen Bachreihe fort – VÖ 12.04.24


„Sonata & Concertos“ mit Übertragungen von Cembalokonzerten Bachs auf die Silbermann-Orgel in Ponitz

Il Gusto Barocco und ihr Leiter und Maestro al Cembalo Jörg Halubek führen ihre Johann Sebastian Bach-Reihe fort: „Sonata & Concertos“ ist bereits das vierte Album dieser Serie bei Berlin Classics. Seit 2020 veröffentlicht das Ensemble rund um den 21. März, den Geburtstag Bachs, kammermusikalische Werke des Thomaskantors in ungewohnten, neugedachten Interpretationen. Im Mittelpunkt stehen diesmal drei Orgelkonzerte, die heute vor allem als Bachs Cembalokonzerte gehandelt werden und von Jörg Halubek übertagen wurden. Der Geigerin Anaïs Chen kommt auf dem Album ein moderierender Part zu, indem sie zwischen den Konzerten die Sätze der Violinsonate in g-moll BWV 1001 präsentiert.

In einem Reisebericht von 1725 erwähnt ein Zeitungskorrespondent ein in der Dresdner Sophienkirche gegebenes Konzert für Orgel und Streicher. Dies könnte ein Anhaltspunkt dafür sein, dass Bach sein Solokonzert BWV 1052 an jenem Tag auf der Orgel aufgeführt hat. Heute ist das Werk, vom dem Bach selbst eine Partitur-Reinschrift anfertigte, in einer Sammlung von sieben Cembalokonzerten enthalten. Des Weiteren finden sich die ersten beiden Sätze des Konzerts ebenfalls als Sinfonie und Choreinstieg der Kantate „Wir müssen durch viel Trübsal“ BWV 146, deren Entstehungszeitraum nicht geklärt ist. Für seine Übertragung von BWV 1052 wählte Jörg Halubek die große Silbermann-Orgel der Friedenkirche in Ponitz: „Bachs eigene Bearbeitung von BWV 1052 war bei der Aufführung der Kantate natürlich für die große Kirchenorgel bestimmt, nicht für eine größere Truhenorgel“, erläutert Halubek. „Das macht einen sehr großen Unterschied in ganz vielen Bereichen: Tempi, Klang, Stimmung und Stimmsystem. Der prächtige Klang der großen Orgel bildet nun das Fundament des Ensembles, die Instrumente spielen gewissermaßen ‚in die Orgel‘, mit prägnanter Artikulation, um dem Gesamtklang weitere Nuancen zu geben.“ In der Sammlung der sieben Cembalokonzerte finden sich BWV 1056 und BWV 1058, eines der bekanntesten, die beide ebenfalls von Jörg Halubek für Orgel übertragen wurden.

Il Gusto Barocco, 2008 vom Dirigenten, Cembalisten und Organisten Jörg Halubek in Stuttgart gegründet, besteht aus international führenden Virtuos:innen der jüngeren Generation. Die Mitglieder verbindet die Musiziertradition der Schola Cantorum Basiliensis. Zuletzt erschienen die erfolgreichen Einspielungen von kammermusikalischen Werken Bachs wie „Partita & Concertos“ (Berlin Classics 2023), „Suite & Concertos“ (Berlin Classics 2022), dessen Brandenburgische Konzerte (Berlin Classics 2021), Claudio Monteverdis „Marienvesper“ (SWR 2/cpo 2020), Johann David Heinichens „Flavio“ (Ersteinspielung SWR 2/cpo 2019) und Giuseppe Antonio Brescianellos „Tisbe“ (SWR 2/cpo 2015).


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