Internationalen Bachakademie Stuttgart: »VISION.BACH – Mit Bach das Leben begreifen« vom 14. Mai 2023 bis 31. Mai 2024


»VISION.BACH – Mit Bach das Leben begreifen« heißt das große Kantatenprojekt der Internationalen Bachakademie Stuttgart. Von 14. Mai 2023 bis 31. Mai 2024 wird die Gaechinger Cantorey unter Leitung von Hans-Christoph Rademann den ersten Leipziger Kantatenjahrgang Johann Sebastian Bachs vollständig aufführen, in der ursprünglichen Reihenfolge und genau 300 Jahre nach dessen Entstehung.

Bei 23 Konzerten erklingen die sechzig Kantaten in Kirchen und Konzertsälen der Region Stuttgart sowie auf prominenten Festivals. Die Solopartien übernehmen unter anderem Dorothee Mields, Marie Henriette Reinhold, Alex Potter, Benedikt Kristjánsson und Matthias Winckhler. Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens befragen in den Konzerten die Kantatentexte auf ihre Aktualität. Einspielungen aller Konzerte werden im Label hänssler CLASSIC erscheinen.

Heute hat die Internationale Bachakademie Stuttgart ihre Pläne für »VISION.BACH – Mit Bach das Leben begreifen« vorgestellt. »Es war ein absoluter Glücksfall für die Musikgeschichte, dass Bach 1723 die Stelle des Thomaskantors erhielt«, erläutert Hans-Christoph Rademann, der Dirigent des Projekts und Leiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart. »Für uns ist es eine einmalige historische Chance, diesen unfassbar reichen ersten Kantatenjahrgang so, wie die Leipziger ihn damals hören konnten, dreihundert Jahre später noch einmal in Gänze zu spielen und für ein heutiges Publikum erlebbar zu machen.« Für VISION.BACH erklingen die Kantaten in der Reihenfolge ihrer Entstehung von 14. Mai 2023 bis 31. Mai 2024 in 23 Konzerten und folgen dabei dem Lauf des Kirchenjahres mit seinen Festen und Feiertagen. Gastrednerinnen und Gastredner aus den unterschiedlichsten Bereichen geben in allen Konzerten Impulse zum Nachdenken für unsere heutige Zeit. Hans-Christoph Rademann, ausgewiesener Experte für Bach und Schütz, und sein 2016 neu formiertes Originalklangensemble, die Gaechinger Cantorey, verwirklichen in »VISION.BACH – Mit Bach das Leben begreifen« ihre eigene Vision: den Klang der Musik von damals wieder zu beleben und den Sinn der Musik ins Heute zu transportieren.
Mit Feuereifer stürzte sich J.S. Bach vor genau dreihundert Jahren als frisch gewählter Thomaskantor in die Arbeit. Woche für Woche führte er in St. Nikolai und St. Thomas zu Leipzig Kantaten auf, die er zuvor einstudiert und meist auch neu komponiert hatte, vom 30. Mai 1723, dem ersten Sonntag nach Trinitatis, bis zum Dreifaltigkeitssonntag am 4. Juni 1724. Das Amt des Thomaskantors war eine der angesehensten Stellen im damaligen musikalischen Deutschland. Nach vorangegangenen Aufgaben als Kirchen- oder Hofmusiker in Weimar, Arnstadt, Mühlhausen und Köthen blieb Bach bis zu seinem Tod 27 Jahre lang Thomaskantor. Seine Aufgabe bestand darin, die Leipziger Kirchen Sonntag für Sonntag, Feiertag für Feiertag, Weihnachten, Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten eingeschlossen, mit Musik zu versorgen, welche nach lutherischer Tradition elementarer Bestandteil der theologischen Verkündigung war. Trotz seines enormen Arbeitspensums verfiel Bach bei der Kantatenkomposition nicht in Routine, ganz im Gegenteil. Der erste Leipziger Jahrgang, und das macht ihn so faszinierend, ist gleich der große Wurf, in dem Bach seine Vision einer aussagestarken und gleichzeitig kunstvollen Kirchenmusik verwirklichte, für die er bis heute in aller Welt als einer der größten Musiker verehrt wird.

Mit Bach das Leben begreifen
Reflexion bildet die zweite Säule von »VISION.BACH – Mit Bach das Leben begreifen«. Über jedem Konzert stehen Motti aus den jeweiligen Kantatentexten: »Armut tötet«, »Die Obrigkeit ist Gottes Gabe«, »Doch das Fleisch ist schwach«, »Stürmt, ihr Trübsalswetter« oder »Was nützen meine Sorgen?«. Dazu geben Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Medien, Theologie, Musik und Literatur in Interviews oder Vorträgen Impulse zum Nachdenken. Andreas Bomba, Projektleiter von VISION.BACH, erläutert: »Das Publikum hat sich daran gewöhnt, Bachs Kantaten museal zu hören, weniger von den Texten her als von der musikalischen Umsetzung. Damit nimmt man den Kantaten ihre wichtigste Voraussetzung. Sie sind Musik, die dazu einlädt, über die condition humaine, also die Bedingungen modernen Lebens, über die Rolle des Menschen, seinen Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen und mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nachzudenken.« Es sprechen die baden-württembergische Landtagspräsidentin Muhterem Aras, der Nahost-Experte Jörg Armbruster, der Unternehmer Peter Leibinger, die Adelshistorikerin Karina Urbach, die Schriftstellerin Anna Katharina Hahn, der Theologe Hans-Joachim Eckstein, Expertinnen und Experten aus der Neuropsychologie, Meteorologie und Psychoanalyse, ein Ehrenamtler, eine Köchin, ein Schäfer und weitere im praktischen Leben erfahrene Personen. Der Dirigent Hans-Christoph Rademann: »Das sind Themen, die uns alle interessieren. Hier hoffe ich auf spannende Anregungen und auf viele neue Freundinnen und Freunde für die Bachsche Musik.«

 

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