Am 3. März präsentiert die Basel Sinfonietta «#Metoo, Hitchcock», die Uraufführung einer neuen Filmmusik von Moritz Eggert zu Alfred Hitchcocks Stummfilmklassiker «Blackmail».  Es dirigiert der neue Principal Conductor, Titus Engel, der bereits mit seinem Einstand in Basel im Oktober sowie in zwei Gastkonzerten bei der Ruhrtriennale in Bochum für Begeisterung und volle Säle sorgte.  Die Uraufführung findet im Rahmen des 3. Abo-Konzerts im Burghof Lörrach (D) statt. Das Konzert wird als Co-Produktion mit ZDF/ARTE und 2eleven music film aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt bei ARTE zu erleben sein.

«Blackmail» ist ein britischer Thriller aus dem Jahre 1929, meisterhaft inszeniert von Alfred Hitchcock. Thematisch erstaunlich aktuell, erzählt Hitchcock in diesem Stummfilmklassiker eine veritable #metoo-Geschichte unter den Vorzeichen der damaligen Zeit. Er lässt seine Hauptfigur erfolgreich gegen unterschiedlichste Formen von männlicher Zudringlichkeit und Erpressung kämpfen – und dies in starken Bildern, die noch heute beeindrucken.

Der sich selbst als «Bad Boy of New Music» bezeichnende Moritz Eggert nimmt Stereotype der Neuen Musik gnadenlos aufs Korn und persifliert sie lustvoll. Zu Hitchcocks Klassiker hat er eine bewusst humorvolle, vor allem auch emotionale Musik «aus dem Bauch» geschrieben, die dabei aber künstlerische Eigenständigkeit entwickelt und auch eine Hommage an den von Eggert zutiefst bewunderten Filmkomponisten Bernhard Herrmann darstellt.

In «Blackmail» zeigt sich Hitchcocks Faible für «musikalische» Schnitte, die tatsächlich einen eigenen Rhythmus haben und den späteren filmischen Stil schon evozieren, ohne dass es die Musik dazu schon gab. Eine neue Musik für einen Hitchcock-Film zu schreiben, muss sich also in irgendeiner Form dieser Stilistik stellen, es wäre fast pervers, das Ganze mit einer generischen Neue Musik-Ästhetik zu unterlegen, die nichts mit den Intentionen von Hitchcock zu tun hätte und das Ganze einfach nur vage illustriert.
Moritz Eggert

"Ich freue mich sehr auf die Uraufführung von Moritz Eggerts Musik zu Blackmail. Die Partitur, die ich gerade frisch in meinen Händen habe, ein immer wieder grossartiger Moment vor einer Uraufführung, besticht durch eine sehr fein ausgehörte Musik mit speziellen Klangfarben, wie dem Cimbalon und einem Viertelton-Keyboard, viel rhythmischen Drive und harmonischen Spannungen. Sie ist sehr präzise auf den Film komponiert, ohne ihn nur zu illustrieren. Durch Moritz Eggerts Musik wird das filmische Meisterwerk um eine neue Klanglichkeit bereichert und somit nochmal ganz neu erlebbar." Titus Engel

Mit «#Metoo, Hitchcock» knüpft die Basel Sinfonietta an ihre filmmusikalische Tradition an. Bereits 2007 erschien in Zusammenarbeit mit ARTE die Einspielung der rekonstruierten Originalmusik von Dmitri Schostakowitsch zum 1931 erschienen Stummfilm «Odna – Allein» von Grigori Kosinzew und Leonid Trauberg Odna. 2011 folgte Schostakowitschs Filmmusik zum 1929 veröffentlichten Film «New Bayblon» bei Naxos.
Bei der erstmaligen Zusammenarbeit mit Moritz Eggert schlägt die Basel Sinfonietta ein neues Kapitel in dieser Tradition auf. Mehr Informationen und Tickets finden Sie unter: www.baselsinfonietta.ch