Ob der Tod eines geliebten Menschen, Kommunikationsverbote in Gefängnissen oder polarisierende Stimmungen, Erwartungen und Vorwürfe im politischen Diskurs: In Situationen emotionaler Überforderung fühlen sich Menschen oftmals sprachlos. An diesen Schnittstellen, an denen Kommunikation scheitert, erschwert oder verhindert wird, setzt das Musiktheater ›Connection Impossible / Unmögliche Verbindung‹ von Ondřej Adámek und Thomas Fiedler an, das eigens für das Ensemble Modern konzipiert und komponiert wird. Für Bühne und Kostüm zu dieser Uraufführung zeichnet Christian Wiehle verantwortlich.
Mit ›Connection Impossible / Unmögliche Verbindung‹ erprobt Ondřej Adámek auch eine für ihn neue Art des Komponierens: Die Musiker*innen des Ensemble Modern sind von Anfang an in den kreativen Prozess eingebunden; den Proben gingen mehrere Try-outs voraus. »Ich kenne das Ensemble Modern ganz gut«, sagt Adámek, »und hoffe, ich habe alle individuellen Fähigkeiten in meiner Partitur entsprechend berücksichtigt. Es ist aber auch klar, dass ich von ihnen auch zum Teil etwas anderes möchte als sie selbst. Manchmal muss man Musiker*innen aus ihrer Komfortzone locken, um etwas zu erleben, was man noch nie erlebt hat. Auch deshalb waren die Try-outs sehr wertvoll.« Die Mitglieder des Ensemble Modern musizieren nicht nur auf der Bühne auf ihren jeweiligen Hauptinstrumenten, sondern auch auf ungewohnten Nebeninstrumenten. Zudem singen, sprechen und spielen sie szenisch. Ihnen zur Seite stehen die Sopranistin Tara Khozein und die Schauspielerin Hanni Lorenz. Die musikalische Leitung des Abends übernimmt Adámek selbst.
Ein weiteres musiktheatralisches Stück von Ondřej Adámek feiert in Kürze seine Premiere. Am 15. Juni findet in der Oper Köln die Uraufführung von ›INES‹ statt, einer Zusammenarbeit von Ondřej Adámek mit der Librettistin und Regisseurin Katharina Schmitt.