Die von ihm seit 1996 geleitete Accademia Bizantina aus dem italienischen Ravenna wird für denselben Zeitraum „Orchester in Residenz“. Ottavio Dantone als Musikalischer Leiter und Eva-Maria Sens als Künstlerische Direktorin lösen in Personalunion Alessandro De Marchi ab, den Künstlerischen Leiter der Innsbrucker Festwochen von 2010 bis 2023.
Die Spitzenmusiker:innen der Accademia Bizantina bestreiten den großen Auftakt in Innsbruck mit „Il trionfo della Fama“ von Francesco Bartolomeo Conti am 6. August und der Premiere von Geminiano Giacomellis „Cesare in Egitto“ am 7. August.
In vielfacher Weise werden Ottavio Dantone und die Accademia Bizantina bei den diesjährigen Innsbrucker Festwochen zu erleben sein und damit ein Zeichen für die kommenden Jahre setzen. Ein erster Höhepunkt ist die Wiederentdeckung von „Cesare in Egitto“ von Geminiano Giacomelli (1692-1740). 1735 uraufgeführt, wurde es zu Lebzeiten seine erfolgreichste Oper. Unter der Regie von Leo Muscato sind Stars der Barock-Szene wie Arianna Vendittelli als Cesare, Emőke Barath als Cleopatra und Margherita Maria Sala als Cornelia zu erleben – allesamt Preisträgerinnen des Innsbrucker Cesti-Wettbewerbs. Weitere Aufführungen im Tiroler Landestheater finden am 9. und 11. August statt. Bereits am 6. August lädt Ottavio Dantone zum Concerto inaugurale ein: Unter dem Titel „Famos!“ erklingt „Il trionfo della Fama“ des habsburgischen Hofkomponisten Francesco Bartolomeo Conti. Neben der Accademia Bizantina sind La Stagione Armonica und NovoCanto sowie die herausragenden Solist:innen Benedetta Mazzucato, Sophie Rennert, Nicolò Balducci, Martin Vanberg und Riccardo Novaro zu hören.
Ottavio Dantone präsentiert sich bei den Festwochen auch als ausgewiesener Experte für Kammermusik. Im neuen Konzertformat „Ottavio plus“ widmet er sich in diesem Jahr zusammen mit Alessandro Tampieri, seinem künstlerischen Partner und Konzertmeister der Accademia Bizantina, am 29. August dem virtuosen Zusammenspiel von Cembalo und Streichern im 17. und 18. Jahrhundert. Die „Werkstattkonzerte” am 27. Juli und 3. August bieten Gelegenheit, tief in die Welt der Alten Musik einzutauchen. Hier erläutert Ottavio Dantone den musikalischen Prozess hinter der Interpretation der bloßen Noten und deren Bühnenumsetzung. Bereits beim letzten Meisterkonzert der Saison am 10. Juni in Innsbruck stellt die Accademia Bizantina das Concerto grosso in den Mittelpunkt des Abends, wenn die Musiker*innen unter Ottavio Dantone Werke von Georg Friedrich Händel, Arcangelo Corelli und Francesco Geminiani interpretieren.
Die Innsbrucker Festwochen für Alte Musik finden in diesem Jahr vom 21. Juli bis zum 30. August zum 48. Mal statt. „Woher kommen wir, wohin gehen wir?“ lautet das diesjährige Motto und verweist auf Bewährtes, aber auch auf die Zukunft, die von der neuen Doppelspitze des Festivals, Eva-Maria Sens und Ottavio Dantone, gestaltet werden wird.